Titel: 1978er Château Duhart Milon Beschreibung: Eigentlich ein schlechtes Zeichen: der Korken brach bei Ziehen mitten durch. Sofort nach dem Öffnen und Umfüllen in die Karaffe entströmt dieser intensiver Cassis-Duft. Die Erstprobe gibt nicht viel her, außer dass er einwandfrei und ohne Korkgeschmack ist. Verhaltene Cassisfrucht ist feststellbar. Die Farbe ist ein mittleres Rubin-granatrot mit deutlichem Wasserrand und orangen Reflexen. Nicht so dunkel, wie viele Bordeaux heute gemacht werden. Das scheint auf den erste Blick ein Indiz für Filtration, ist aber m.M. eher durch die Art und Zeit der Gärung auf den Beerenhülsen zurückzuführen. Zutaten: Nach einer halben Stunde beginnt sich der Geschmack zu entfalten. Immer noch dominiert ihn Cassisfrucht, begleitet von Gewürztönen und Mineralien. Ganz verhalten etwas Tabak und Zedernholz. Tannine völlig gerundet, Säure präsent, aber nicht unharmonisch. Schöner Nachhall, die Gewürz- und Tabaknoten bleiben minutenlang auf der Zunge. Wenn ich dem Poujeaux 1986 87 Punkte gebe, komme ich nicht umhin, dem Duhart-Milon 1978 mindestens 88, eher 89 Punkte zu geben. Ein prächtiger Wein, sehr Pauillac-typisch und mit mehr als einem Quäntchen der berühmten Finesse des Stammhauses Lafite-Rothschild. Zubereitung: entkorkt, Karaffe, ins Glas & getrunken Anzahl Personen: 1 (ich allein, mein Weib ist z.Z. in Urlaub) Zubereitungszeit: ./.
Quelldatei: 1978er Château Duhart Milon manubi (Manfred Nusbaum) 22.01.02.htm