Anlässlich einer " wilden Diskussion " im TAW an einem verschneiten Sonntagnachmittag in aller Ruhe alleine verkostet.
Eine absolut perfekte Flasche im originalen roten Seidenpapier, die ich vor einiger Zeit im Ricardo ersteigert habe. Die Flasche stammt aus einem mir bekannten, vollklimatisierten Keller.
Zapfen perfekt, 2 mm benetzt. Alleine schon dieser hat wunderbar nach Pauillac gerochen !
Leichter Wasserrand mit einer für Lafite und für diesen Jahrgang erstaunlich dichten Farbe. Brilliantes Granatrot mit einem ganz leichten ziegelroten Rand. Fast gar keine Reifereflexe !!! Klar in der Transparenz mit mittleren Tränen im Glas.
Sehr fein und relativ komplexes Bouquet, dass aber mit Geduld erschnüffelt werden muss. Alles ist fein und weich ineinander verstrickt. Typischer Pauillac-Ton und verwoben darin ein bisschen von : Cassis, Pflaumen, Rauch, Zeder, Schoko und die typische Süsse von Lafite. Einfach fein, kommt in der Nase wie eine grazile Ballerina daher.
Der Körperbau ist feminim und sehr geschmeidig. Alles perfekt balanciert mit eingebundenen Tanninen. Der Gaumeneindruck ist weich und er besitzt eine schöne Dichte und Breite. Ein bisschen drückt jetzt das Terroir durch und gibt zusammen mit einer geschmeidigen Adstringenz im mittellangen Finish dem Wein sogar eine leichte Bittermandelnote.
Das letzte Glas präsentiert sich mit einem ganz feinsandigen Extrakt, dass sich über sehr lange Zeit mit einer wunderbaren Cassis-Süsse, vermischt mit unaufdringlichen Gewürznoten im BDX-Kelch festgeklammert hält.
Ein typischer Lafite, der jetzt reif ist und sich schön ausgewogen für den leichten Jahrgang mit Finesse und Eleganz präsentiert.
Gut gelagerte Flaschen haben noch Lagerpotential. Wärmere Standorte werden wahrscheinlich nicht mehr diese Harmonie an den Tag legen und sollten getrunken werden. Ansonsten kann man sich auf einen Helden aus diesem durchwachsenen Jahrgang freuen.
Red
Tasting Notes (
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