Gegen 17.00 Uhr geöffnet und doppelt dekantiert. Es ist die erste Flasche von insgesamt acht. Der Korken ist in idealen Zustand - nur das untere Viertel durchweicht.
Gesunde dunkele Farbe mit ganz schmalem aufgehelltem Rand.
Schöne, "vollfleischige" Nase mit Cassis, Zigarrenkiste und getrockneten Kräutern. Am Gaumen dagegen wirkt er müde, wie über den Punkt. Frucht ist wohl noch da, aber auch starke überreife Noten und - dominierend - Liebstöckel. Mittlerer Körper, wirkt etwas alkoholisch, kaum ausgeprägter Nachhall.
Nach allem, was ich über diesen Wein gelesen habe, darf das eigentlich nicht wahr sein. WineSpectator gibt im im März 2007 91 Punkte, Parker 90, Gabriel 17 und Winkleman 9,0 - 9,1. Diese Flasche verdiente für den Gaumen allenfalls 85 Punkte.
Es kann eigentlich nur eine nicht optimale Flasche gehandelt haben. Jetzt bin ich auf die nächste gespannt. Hoffentlich sind nicht alle so.
01.11.2007: Das hat mir ja nun keine Ruhe gelassen mit dem Branaire-Ducru. Daher heute Probelauf Nr. 2. Was für ein Unterschied! Schon in der Nase ist Cassis klar dominierend, begleitet von deutlichen Vanille-Noten und weit weniger deutlichen Kräuternoten.
Im Geschmack ist dieser um eine ganze Notenklasse besser! Cassis auch hier dominant, unterstützt von Blau- und Preiselbeere, frische Säure, mit einem feinen Marzipan-Nougat-Nachgeschmack.
Ich sehe noch Entwicklungspotenzial und gebe daher 90+ manubi-Punkte.
Red
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