Titel: 1975er Château Beychevelle Beschreibung: korken angeschimmelt aber intakt; sehr viel depot, nach 15 min dekantierzeit ins glas; durch die große hitze derzeit war der wein bereits auf temperatur. Zutaten: aufhellendes rubin mit rostrot am wasserrand. kräftiges bouquet mit mineralischen noten, wirkt anfangs schweißig, verändert sich zunehmend ins fruchtige, schwingt aber wiederum zurück, erinnert an sandige,trockene erde. dann entsteht ein metallischer ton, der sich mit dem terroir abwechselt. es präsentiert sich ein absolut runder, voller wein mit deutlicher säure, die nicht zu trocken erscheint und für ein sehr schönes finish sorgt, wirkt fein. für st. julien ein wenig zu uncharmant. schöne fruchtsüße in einem klar definierten kern, mit der zeit noch etwas beschlagend, aber durch seine reife und dezente fülle nimmt man es als kitzelndes beiwerk in kauf. gute länge, hat fleisch und körper, ist lecker und süffig. wirkt eher lang als breit und ausladend. rückaromenstrauß aus gereifter frucht,boden,"süßer säure",?gout de capsule? Zubereitung: alles in allem ein großartiger wein, unspektakulär und zurückhaltend, jetzt auf dem punkt und der einen würdigen vertreter des médoc darstellt. macht große freude mit seiner dezenten art, man hat das gefühl, der macher des weins wusste genau, was er will. kein schreihals, kein protz aber auch kein schwächelnder blender.
Quelldatei: 1975er Château Beychevelle wolfgang chambers 24.01.02.htm