Titel: 1988er Château Calon Segur Beschreibung: Eine Gerstenkorn-Flasche, daher vergammelt, aber fast mit Genußgarantie. Der Korken war vollkommen durchweicht und der Flaschenhals verschimmelt. Deswegen mußte erstmal anständig geputzt werden. Zutaten: Der Kollege ist immer noch gut in Schuß. Die Farbe zeigt noch keinerlei Altererscheinungen, sondern funkelt einen rubinrot an. Die "Bordeaux-Kräuternase", die meine Haushaltsvorsteherin immer so verzaubert, war bei diesem Delinquenten exemplarisch vorhanden (wahrscheinlich meint sie St. Estèphe, denn dort fällt mir dieses Bukett immer wieder auf, bzw. diese Reaktion meiner Kapitänin). Aromen nach Heu, Leder und roten Beerenfrüchten waren en masse vorhanden und mußten nicht mal durch ordentliches Belüften rausgekitzelt werden. Diese Flasche war direkt nach der Entjungferung genauso gut wie nach 3 Stunden in der Karaffe. Der Geschmack konnte dann nicht ganz mit der Nase mithalten. Mittlerer Körper, etwas Zedernholz und ein wenig Johannisbeeren: Eine runde Sache ohne Ecken und Kanten. Etwas wenig Frucht vielleicht, dennoch aromatisch, ausgewogen und reif. Den Abgang hätte ich etwas kräftiger erwartet und gewünscht. Ein grundsolider Bordeaux, der jetzt wunderbar trinkreif ist und wohl nicht mehr besser wird. Zubereitung: Ideale Kombi mit Entenbrust Orange + Rotkohl. Hätte mir keinen besseren Begleiter vorstellen können. von mir: 90 pts. (mutti war deutlich begeisterter, weil bordo-freak) PLV = okay, 40-50 Euro Anzahl Personen: fitsch + vorstand Zubereitungszeit: 3 Std., dekantieren nicht unbedingt nötig
Quelldatei: 1988er Château Calon Segur Andreas Herrmann 02.04.02.htm
Rot
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